Auch wenn wir in diesen Tagen wieder einmal erfahren müssen, wie schnell Leben vorbei sein können, hat unsere Weihnachtsfeier reine Freude bereitet. Es gab Leckeres aus unserer Küche und eine Vorstellung aus der wunderbaren Welt des Varietés.
Sich einmal nicht sorgen und nicht nachdenken, sondern sich einfach freuen. Das hat allen gut getan.
Vielen Dank an alle, die das und vieles andere über das wir hier berichten, möglich gemacht haben.
Ganz besonders an unsere Unterstützer und Förderer aus der viel zitierten Mitte der Gesellschaft.
Ihr seid es, die das große Ganze mit eurem täglichem Einsatz in der Wirtschaft und wo auch immer am Laufen hält, nicht zuletzt mit den Steuergeldern, die ihr dafür erwirtschaftet. Zu oft wird geglaubt, das alles wäre ein Selbstläufer.
Ihr habt darüber hinaus auch noch den Blick auf die Nöte der Menschen, die auf unser aller Wohlwollen angewiesen sind, um ihre Schwierigkeiten zu meistern.
Mit Verstand und dem Herzen auf dem richtigen Fleck vertraut ihr unserer Arbeit und ermöglicht vieles, was sonst nicht möglich wäre. Für unsere Betreuten aber einen großen Unterschied macht. Vielen Dank dafür!!
Auch in Zukunft brauchen wir Kümmerer und tatkräftige Unterstützerinnen, die uns mit konstruktiver Kritik, tatkräftiger Hilfe und Sachverstand begleiten.
Gerade auch in Zeiten, in denen Einrichtungen wie die unsere durch wohlfeile und mit viel Getöse in den sozialen Medien unters Volk gebrachte Polemik angegangen werden.
Aus praxisfernen, aber gern mit Steuergeldern finanzierten Blasen und Elfenbeintürmchen, von allerlei Aktivist*Innen, selbsternannten Expert*Innen oder von sogenannten Satirikern aus dem zwangsgebührenfinanzierten Fernsehen.
"Gekrönt" durch Bestrebungen, Einrichtungen zu „deinstitutionalisieren“, also abzubauen, ohne konkret bessere und vor allem für alle umsetzbare Lösungen aufzeigen zu können, aber betroffenen Menschen vorschreiben zu wollen, was für sie richtig ist.
Hoffentlich ist den beteiligten Politiker*innen und Mandatsträger*innen in Wahlkampfzeiten dabei klar, dass sie damit gegen den Willen
eines Großteils der Betroffenen handeln und offensichtlich auch auf Kollisionskurs mit der oben zitierten Mitte der Gesellschaft unterwegs sind, die unsere Arbeit unterstützenswert und gut findet.
Wer sich berufen fühlt, „Missstände aufzudecken“, ist herzlich eingeladen, sich ehrenamtlich zu engagieren. #Insights, Deep Dives und Learnings werden die Perspektive weiten.
Hilfreich ist auch nicht, wenn hetzerische Leserbriefe geschrieben werden, in denen Politiker, deren Parteiprogramme nicht jeder gut finden muss, die sich aber für die Betroffenen interessieren und sich um Lösungen bemühen, als Kasperletheater-Spieler bezeichnet werden, man selbst aber als MdL derselben Partei wie das zuständige Sozialministerium nicht beweisen konnte, es im Fall unseres Anliegens besser zu machen.
Auf der anderen Seite des Spektrums wird die Tagesschau in Leichter Sprache als „Nachrichten für Idioten“ bezeichnet, was das Schlimmste für die Betroffenen befürchten lässt, wenn diese Menschen entscheiden dürften. Das alles treibt #Spaltung voran.
Sehr positiv ist, dass wir in diesem Jahr auch motivierende, hilfreiche und bestätigende Erfahrungen von unverhoffter (Behörden-)Stelle machen durften. Aber auch andere Erfahrungen der Vergangenheit haben sich verfestigt. Beides werden wir dauerhaft in Erinnerung behalten, in unsere Arbeit einfließen lassen und kommunizieren.
Und wir haben trotz aller Widrigkeiten dieses Jahr viele inklusive Erlebnisse
abfeiern dürfen:
Mit Unterstützern
geackert, Filmkultur mit dem
KoKi
genossen,
Gottesdienst
mit der Gemeinde gefeiert, höchstes (Inklusions)-Lob vom
DFB
bekommen, in der Gemeinde den
Muttertag verschönert, wir leisten bundesweit fast einzigartig in Berlin inklusive
Lobby-Arbeit, haben am
Angerfest
mitgemacht,
Sankt-Martin
inklusiv mitgestaltet und zuletzt noch mit sportlichen
Haudegen
um den Sieg gekämpft.
Für das neue Jahr und darüber hinaus haben wir uns viel vorgenommen.
Unser
Wohnprojekt
ist auf gutem Weg und wird von vielen Familien seit Jahren verzweifelt erwartet. Dort und auch darüber hinaus werden wir unser nachhaltiges und innovatives
Gebäudeenergiekonzept weiter vorantreiben.
Und wir würden auch gerne unser in der ganzen Region bekanntes und beliebtes #InklusionsCafeAuenhof
nach dem Motto „Das Original, oft kopiert, doch nie erreicht“ wieder aufleben lassen.
Wenn wir den notwendigen Betreuungsschlüssel finanzieren können für eine wirklich inklusive Lösung, nämlich zusammen mit unseren Betreuten den Betrieb zu stemmen, dann sind die Wege dafür offen.
Mit dem amtlich vorgesehenen und finanzierten Schlüssel von nur einer einzigen Fach-Betreuungskraft für 12 Menschen mit Behinderung geht das natürlich nicht.
Statements abgeben, Zeichen setzen und Flyer hochhalten ist schnell getan. Reicht aber nicht.
Wer macht mit beim #InklusionErmöglichen?
Auch für unsere Arbeitsplätze, in denen wir zum Beispiel nachhaltig hochwertige Nahrungsmittel produzieren und verarbeiten und damit wortwörtlich sinngebende Tätigkeiten anbieten, haben wir einiges vor.
Man muss die Verantwortlichen des Auenhofes und anderer Einrichtungen dazu aber ihre eigentliche
#ArbeitMachenLassen.
Das vieldiskutierte BTHG, das eigentlich personenzentrierte Leistungen ermöglichen soll, hat aber seit seiner Einführung vor inzwischen 8 Jahren dafür gesorgt, dass die Fachkräfte mit Bürokratie zugeschüttet werden und einen Großteil ihrer Zeit, Nerven und Energie mit Dokumentationen und Vertragsverhandlungen mit Nichtbehinderten vom Amt verbringen, anstatt sich um die Entwicklung der Einrichtungen für behinderte Menschen kümmern zu können.
Seit Einführung des BTHG wurden in den öffentlichen Verwaltungen massiv zusätzliche Stellen aufgebaut, um die ausufernde Bürokratie zu bewältigen. Mit mittelmässigem Erfolg.
Stattdessen könnten wir und andere Einrichtungen mit diesen Stellen sehr viele Menschen beim Wohnen und Arbeiten außerhalb und innerhalb von Einrichtungen begleiten und #InklusionErmöglichen.
Das ist das, was wir alle wollen.
Ein Stellenausbau für die Betreuung hat aber nicht stattgefunden,
der Nutzen des BTHG für die Betroffenen ist praktisch nicht erkennbar. Die Landkreise „heben hilflos die Hände“ angesichts explodierenden Kosten und versuchen öffentlichkeitswirksam in ihrer Verzweiflung, einzelne sehr hohe Kosten für eine notwendige Rund-um-die-Uhr-Betreuung, auf die die Menschen aber einen Rechtsanspruch haben, irgendwie zu verhindern. Und das ausgerechnet im ambulant betreuten Wohnen, das politisch als Zukunftsmodell propagiert wird.
Und von den verantwortlichen PolitikerInnen aus Land und Bund hört man dazu.....nichts.
Hier sind Dinge ganz massiv aus dem Ruder gelaufen, meinen wir.
Ein ganz besonderer #Weihnachtswunsch:
Wir suchen im Moment dringend Wohnraum, möglichst in Bauschlott, für eine kleine ambulant betreute WG, die demnächst ihre langjährige Bleibe verlieren wird.
Aber auch grundsätzlich wird weiterer Wohnraum für den Ausbau des ambulant betreuten Wohnen gesucht.
Wer hilft mit Taten? #InklusionErmöglichen. Kontakt: nikolaus.ebner@auenhof.org.
Übrigens ein ganz besonderes Problem beim ambulant betreuten Wohnen:
Überhaupt geeigneten Wohnraum zu finden und diesen auch langfristig verlässlich zur Verfügung zu stellen. Umsetzbare Ideen dazu von den oben zitierten Expert*Innen, wie das angesichts der allgemeinen Wohnungsnot und fehlendem Betreuungspersonal nicht nur für einzelne Leuchtturmprojekte bewältigt werden soll, sondern für alle: Null. Währenddessen vergeht Jahr um Jahr, in denen ein grosser Teil der Betroffenen bei ihren immer älter werdenden Eltern zuhause sitzt, weil Wohnheime politisch nicht mehr gewünscht sind, ambulant betreute Wohnformen aus den genannten Gründen aber auch nicht vorankommen. Damit wird #Teilhabe
und #Inklusion
vorenthalten. Es ist ein Desaster, was hier geschieht, wird aber offenbar nicht wahrgenommen. Vielleicht waren die Betroffenen bisher zu duldsam. Andere sind bisher besser darin gewesen, Aufmerksamkeit herzustellen. Bisher.
Für dieses Jahr sei es nun genug:
Uns geht das Herz auf, wenn wir sehen, mit wie viel Herzblut sich junge FSJlerinnen bei uns engagieren, wie sich junge Fachkräfte mit Offenheit, Lernbereitschaft und ohne auf die Uhr zu schauen einbringen und wie mittelständische Unternehmer-Urgesteine bei der Spendenübergabe am Konferenztisch die übernächste Generation vorstellen, die in vielen Dingen bestimmt eine ganz andere Weltsicht hat, aber den gleichen sozialen Blick auf die betroffenen Menschen. Sie alle sind die wahren Helden und Leistungsträgerinnen mit dem Blick für das Wesentliche.
Deshalb gehen wir auch in diesen Zeiten optimistisch in das neue Jahr, hoffen weiterhin auf Eure Unterstützung, um gemeinsam an unser aller Weiterentwicklung und Verbesserung zu arbeiten. Von Perfektion sind wir weit entfernt, das ist uns wohl bewusst. Aber gemeinsam gehen wir in die richtige Richtung für die Menschen, die sich uns anvertrauen.
Euch und Ihnen allen nun schöne Weihnachten, Gesundheit, Zuversicht und bis bald im Neuen Jahr!